JEPPE VOM BERGE
Die aufklärerische Volkskomödie des „dänischen Moliére“ als Folie für heutige Macht- und Ohnmachtsverhältnisse. Wer ist dieser Jeppe heute? Migrant, Landarbeiter, Arbeitsloser? Woher er kommt, in welchem Land er lebt, spielt keine Rolle. Die Verhältnisse sind ohnehin festgefahren. Die Welt der Mächtigen wird als abgehoben und zynisch erlebt, die Welt der Herrschenden, oder besser „scheinbar Herrschenden“, der Finanzwelt, der „Verwalter“, schon lange nicht mehr verstanden, weil sie längst zu kompliziert geworden ist für einen „ungebildeten Unterschichtler“. Nur ein diffuses, deutliches Gefühl, irgendwie betrogen zu werden, spürt er, betrogen von „denen da oben“. Aber wehe, wenn er an die Macht kommen sollte, und das tut er – aber eben nur scheinbar – auch da wieder nur als „Spielball der Mächtigen“. Jeppe als gestrandeter Vertreter einer „neuen Unterschicht“ arbeitslos, bildungsfern, resigniert, aus irgendeinem Krieg zurückgekehrt, wie auch seine Kinder, ohne Aussicht auf Verbesserung der eigenen Situation. Sein einziger familiärer Rückhalt ist seine sich noch verzweifelt aufbäumende Frau, die versucht ihre eigene Verzweiflung aus ihrem Mann auszuprügeln, die sich in erotische Abenteuer mit dem „Mesner“ flüchtet. Wer immer das ist, jedenfalls scheint dieser noch eine zerbröselnde Sicherheit in einem traditionellen System zu haben.
Zur Macht gelangt, als „Spielball eines zynischen Barons und seiner dekadenten Spaßgesellschaft“ entpuppt sich dieser Jeppe als autoritärer Despot. Die böse Komödie findet ein jähes Ende, als Jeppe anfängt, seine Macht zu genießen. Alsbald wird ihm die Macht wieder abgenommen und er selbst zurückgelassen in einer Welt, in der er nun gar keine Orientierung mehr findet, in der es keinerlei Sicherheiten mehr gibt, außer die, sich seiner Sucht hinzugeben. Wie Sigismund in Calderons „Das Leben ist ein Traum“ wird er wieder zurückversetzt in seinen „Untergrund“. Aber im Unterschied zu Sigismund wird er für sein „Vergehen“, sich zum Baron zu erheben, zusätzlich zur „Zurückstufung auf seinen Platz“ für die „Hochstapelei“ noch mit dem Tod bestraft. Doch selbst das ist nur ein zynischer Witz. Letztlich wird er wieder zum Leben verurteilt und zurückgeworfen in eine Welt, in ein Leben, das ihm längst zum Traum, zum Alptraum geworden ist.
„Jurek Milewski brilliert als gutmütiger Jeppe (...) Ihm zur Seite steht Beata Milewska als sein furchteinflößendes, prügelndes Weib Nille. Ungemein wandlungsfähig zeigen sich Jurij Diez, Anna Paumgartner und Gerard Es. (...) Rupert Bopp und Johannes Steiner sorgen nicht nur bei der feuchtfröhlichen Wirtshausszene mit ihrer Live-Musik für beste Stimmung. (...) Eine böse Komödie, ein hochaktuelles Stück, von Reinhold Tritscher temporeich in Szene gesetzt.“ (Elisabeth Pichler, Dorfzeitung)
Preistabelle
Reguläre Vorführung
| Abendkasse | ||||
| Normal | 23 Euro | |||
| Ermäßigt | 17 Euro | |||
| Kinder (bis 12) | 9 Euro |
Vorverkauf noch möglich
| Vorverkauf | Abendkasse | |||
| Normal | 17 Euro | 23 Euro | ||
| Ermäßigt | 9 Euro | 17 Euro | ||
| Kinder (bis 12) | 9 Euro | 9 Euro |
Austritt statt Eintritt
| Zählkarte | ||||
| Anzahl | 0 |
Vorverkauf noch möglich
| Karten | ||||
| Normal | 15 Euro | |||
| Kinder | 9 Euro |


